Samstag, 31. August 2013

Protest gegen Angriffspläne auf Syrien
Aktionen gegen militärische Intervention und Eskalation
des Krieges in Syrien!
Geplante Veranstaltungen finden sich unter: 
http://www.friedenskooperative.de/netzwerk/akt13ter.htm 
 
Weitere Informationen und Dossiers zur Problematik unter:
http://www.friedenskooperative.de/


Mittwoch, 7. August 2013

Hiroshima-Tag 2013

Dienstag, 6. August 2013

Kundgebung zum 68. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki.


Zu unserer Kundgebung versammelten sich an unserem Mahnmal ca. 50 Menschen, um der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zu gedenken. Das Mahnmal war dieses Jahr wieder mit den Kranichen geschmückt, die im letzten Jahr von den Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Bonn-Beuel und Jugendlichen der Pädagogischen Ambulanz des Kinderheims Probsthof gefaltet wurden.


Nach dem Auslegen der Blumen und der Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki hielt Herr Bürgermeister Horst Naaß als Vertreter der Stadt Bonn folgende Rede:



"Ich grüße heute alle, die wie ich den Frieden lieben und deshalb hierher gekommen sind, um eines tragischen und traurigen Tages in der Geschichte der Menschheit zu gedenken.
Und ich danke der Friedensinitiative Beuel und ihren Partnern von „Ärzte gegen den Atomkrieg“ und aus der „Deutschen Friedensgesellschaft“ für die Einladung, dies gemeinsam hier am Beueler Ufer zu tun.

Sie alle kennen die Fakten: Am 6. August 1945 warfen die Vereinigten Staaten von Amerika die erste Atombombe der Welt über der japanischen Stadt
Hiroshima ab, drei Tage später eine zweite über der Stadt Nagasaki.
Der damalige US-Präsident
Harry S. Truman erreichte sein politisches Ziel: die japanische Kapitulation.
Wir stehen heute hier und wissen von dem Preis dieser Kapitulation.
Und wir hoffen mit aller Kraft, dass wir mit vereinten Kräften dazu beitragen können, dass Hiroshima sich niemals wiederholt.
Dass wir mit unserem Mut und unserer Leidenschaft dafür sorgen können, dass Frieden ÜBERALL Leitbild politischen Handelns wird.

Ich bin 73 Jahre alt. 68 davon durfte ich im Frieden leben. Ich wünsche mir, dass auch den kommenden Generationen so viel Glück zuteil wird.

Ich weiß, wovon ich rede, denn ich wurde 1940 geboren und erlebte die Zeit mit, als hier in Deutschland und überall in Europa Bomben fielen und Menschen starben. Ich konnte nichts dagegen tun – und verstand auch nicht, was um mich herum passierte. Aber die Angst, die habe auch ich gefühlt.

Die kleine Japanerin Sadako Sasaki war erst zwei, als bei ihr zuhause die Bombe fiel. Eine neue Bombe, deren Ausmaß von Tod und Verheerung niemand vorher kannte. Eine Bombe, die „little Boy“ genannt wurde und Kinder wie Erwachsene tötete.

Die kleine Sadako überlebte mit zwei Jahren, wuchs heran zu einem fröhlichen, sportlichen Schulmädchen.
Zehn Jahre später holte die Bombe sie ein.
Bei Sadako wurde Leukämie festgestellt.
Viele von ihnen kennen die Geschichte von Sadako und wissen von den Papierkranichen, die das Symbol ihrer Hoffnung waren.
Sadako starb nach 14monatiger schwerer Krankheit – aber ihre Kraniche wurden zum Wahrzeichen des Lebens, des Friedens und des Widerstands gegen den Atomkrieg.

Menschen aus der ganzen Welt schicken heute ihre Kraniche und Gedanken nach Hiroshima und Nagasaki.
Und seit dem 6.8.1990 gibt es auch in den Vereinigten Staaten eine Stätte, an der in besonderer Weise der Opfer gedacht wird.
Im Seattle Peace Park steht auch eine Statue der kleinen Sadako mit einem Papierkranich in der Hand.
Sadako ist tot – aber sie ist lebendig in den Herzen der vielen Kinder und Erwachsenen, die ihr zum Gedenken Papierkraniche falten und damit ein Zeichen für den Frieden setzen.

Ein Zeichen für den Frieden setzen, das wollen auch wir heute tun!

Frieden braucht Toleranz, gegenseitiges Verstehen und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen.
Deshalb bin ich auch froh, dass Bonn der 1982 vom Oberbürgermeister von Hiroshima gegründeten Vereinigung der Mayors for Peace angehören, denn Bonn hat als deutsche UNO-Stadt eine besondere Rolle und Verantwortung.
Wir setzen uns nachhaltig für die Sicherung von Frieden und Freiheit in der Welt ein, aber wir wissen auch, dass nur ein beharrliches Eintreten möglichst vieler Menschen für Frieden letztendlich dazu beitragen, unsere Welt sicherer und friedlicher zu machen.

Die Erinnerung an Hiroshima ist lebendig. Es gibt Menschen, die ihre Erinnerungen daran teilen und andere, die daraus lernen und das ist gut so. Lasst uns deshalb gemeinsam mit Blumen in der Hand für den Frieden eintreten!"


 Bürgermeister Naaß während seiner Rede

Im Anschluß sprach der Vertreter der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner (DFG/VK) Dieter Riebe:


Atombomben gehören geächtet und abgeschafft!


Es ist wichtig, dass wir hier an den Atombombenabwurf vom 6.08.1945 gedenken. Es ist wichtig, dass wir dazu beitragen, dass dieses Verbrechen an der Stadt Hiroshima und 3 Tage später an Nagasaki nicht vergessen wird. Ja, es handelte sich um eine Massenvernichtung von Menschen, Tieren und Pflanzen einer ganzen Stadt. Unterschiedslos wurden ganze Familien ausgelöscht. Familien mit Kindern, Mütter, Väter, Eltern, Großeltern - ob arm oder reich - alle mussten sterben. Sie mussten sterben, weil skrupellose Politiker und Generäle es für richtig hielten, ihre militärische Macht zu demonstrieren. Atombomben sind eigentlich keine Waffen, sondern menschenverachtende Massenvernichtungsmittel und gehören unbedingt geächtet und abgeschafft.


Wir stehen hier, weil wir eine Wiederholung des Einsatzes von Atombomben verhindern wollen. Wir wollen den Menschen die sich hierüber keine Gedanken machen ein Zeichen geben. Wir dürfen nicht aufhören daran zu erinnern, dass wir alle gefährdet sind, indem wir immer und immer wieder darauf aufmerksam machen. Auch jetzt sind mehrere hundert Atomraketen in ständiger Alarmbereitschaft und können jederzeit in unsere Städte einschlagen

Wir wissen, dass uns eine Verdrängung dieser Tatsache, jederzeit vernichtet werden zu können, nicht weiter helfen wird. Nur die Bevölkerung, der Bürger, also eine Bewegung von unten kann den Politikern klar machen, dass wir diesen Zustand der ständigen Bedrohung nicht hinnehmen wollen. Diese große Bedrohung kann die moderne Zivilisation vernichten und wird womöglich zum Untergang der Menschheit führen. Eine solche Gefahr kann, darf einfach nicht von uns hingenommen werden.

Die mögliche atomare Vernichtung ist kein Hirngespinst, sondern bittere Realität. Wir wollen aber Sicherheit für das Leben. Wir wollen es nicht alleine dem Gutdünken der Politiker oder einem dummen Zufall überlassen, ob wir in Frieden weiter leben können oder nicht.

Ein jeder muss sich für unser aller Überleben einsetzen. Keiner kann sagen er/sie hätten nicht gewusst wie zerbrechlich der Frieden ist. Wir machen uns alle Schuldig am möglichen eigenen Untergang, wenn wir nicht dazu beitragen die Macht, die Kriege anzetteln will zu zerschlagen. (z.B. UN-Charta, Schlussakte von Helsinki)

Atombomben und Kriege gehören abgeschafft damit sie die Menschheit nicht weiter bedrohen können. Wir müssen alle darauf hin arbeiten, dass die für den Krieg verantwortlichen Politiker als Verbrecher an der Menschheit gemaßregelt werden (z.B. §80 Strafgesetzbuch). Solange jedoch sich diese Einsicht nicht vollkommen durchsetzt, solange werden wir weiterhin in Unsicherheit leben. Wir haben immer noch einen langen, mühevollen Weg vor uns. Es genügt nicht, nur den Frieden zu wollen. Wir müssen für den Frieden auch kämpfen. Arbeiten wir eisern weiter an dem Ziel für den Frieden in der Welt. Lasst uns das Übel an der Wurzel anpacken: „Für eine Welt ohne Krieg“, „Für eine Welt ohne Atombomben“. Lasst uns gemeinsam für den Frieden und die Zukunft unserer Kinder einstehen. Es lohnt sich.

Albert Einstein sagte einmal: Im Atomzeitalter muss die Menschheit den Krieg abschaffen. Es ist eine Frage von Leben und Tod. Er sagte auch: Bloßes Lob des Friedens ist einfach, aber wirkungslos. Was wir brauchen, ist aktive Teilnahme am Kampf gegen den Krieg und alles was zum Krieg führt. Dieter Riebe (Vorsitzender der DFG-VK Bonn-Rhein-Sieg), 06.08.2013

 Dieter Riebe während seiner Rede

Zum Abschluss der Veranstaltung sprach der Vertreter der Beueler Friedensinitiative Robert Nicoll:

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
wie Dieter Riebe schon deutlich gemacht hat, ist auch weiterhin unser Engagement und das der weltweiten Friedensbewegung notwendig. Wir freuen uns deshalb darüber, dass uns auch in diesem Jahr wieder die besten Wünsche der Wiener Friedensbewegung zugegangen sind. Ich zitiere aus ihrem Grußwort:
„Trotz aller internationalen Bemühungen werden immer noch mehr als 2.000 Atomsprengköpfe in den Arsenalen auf höchster Alarmbereitschaft gehalten, das heißt, sie sind sofort einsatzbereit. Diese Situation können wir nicht länger dulden. Wir sind empört über die jahrzehntelange Verweigerung der Vernichtung aller Atomwaffen. Die atomare Abrüstung muss an die erste Stelle der Tagesordnung der internationalen Politik gesetzt werden.

Das Gedenken an die Opfer von Hiroshima und Nagasaki heißt für uns heute, aufstehen für eine Welt ohne Atomwaffen, ohne Atomkraftwerke und ohne Krieg, um das Morgen für den Frieden zu sichern. Soziale Gerechtigkeit heißt auch die Rüstung einsparen, damit mehr Mittel für alle da sind.“
Soweit das Grußwort der Wiener Friedensbewegung.
Neben unserer zentralen Forderung "Atomwaffen weltweit abschaffen" gibt es eine Vielzahl von Aspekten, die unmittelbar oder mittelbar mit Fragen der atomaren und nicht atomaren Abrüstung zusammenhängen.
Folgende Ereignisse und Entwicklungen, die ich bereits im letzten Jahr genannt habe, haben an Aktualität nichts verloren:
•    die weitere Verschärfung der Krisen im Nahen und Mittleren Osten;
•    zunehmende militärische Auseinandersetzungen und die fortschreitende Aufrüstung auch mit Atomwaffen;
•    der geplante Aufbau des "Raketenabwehrschilds" über Europa;
•    die Weiterentwicklung von Atomwaffen einer neuen Generation, die die alten Sprengköpfe bei deren Verschrottung ersetzen sollen;
•    die Fortdauer der Bereitschaft, Atomwaffen einzusetzen;
•    der vermehrte Ruf nach militärischem Eingreifen bei Konflikten, statt sie politisch lösen zu wollen. Aktuelles Beispiel ist hier Syrien.

Daneben gibt es aber auch hier in Bonn Entwicklungen, die bedenklich sind. Sie fallen meines Erachtens unter die Kategorie der schleichenden Militarisierung der Gesellschaft. Ich erinnere daran, dass wir im letzten Jahr zur Enthüllung des Modells des Militärschiffes "Bonn" im Foyer des Stadthauses demonstriert haben und dem unser Friedensschiff entgegengesetzt haben.
Umso bedenklicher erscheint mir, dass die Stadt Bonn mit einem Oberbürgermeister, der zu den Mayors of Peace gehört, im Juli wiederum eine Delegation des Einsatzgruppenversorgers Bonn eingeladen hat. Offensichtlich initiiert vom so genannten Freundeskreis Einsatzgruppenversorger besuchte die Delegation des Kriegsschiffes „Bonn“ die Firma Kautex Maschinenbau und vereinbarte für die Zukunft eine Zusammenarbeit.
Desweiteren nahm die Delegation an der Abiturzeugnis-Übergabe im Clara-Schumann-Gymnasium teil. „Ergebnis des Besuchs: Ein Schüler des Abitur-Jahrgangs wird demnächst ein Praktikum auf dem 174 Meter langen und 24 Meter breiten Schiff absolvieren.“[1]
Geradezu erschütternd finde ich die Aktion der Kunstlehrerin des Kunstleistungskurses der Bertolt-Brecht-Gesamtschule: Gestaltet wurde eine Beethoven-Figur im Matrosenanzug von 15 Schülern des Kunstleistungskurses der Gesamtschule.[2]  Dass an einer Schule, die den Namen Bertolt Brechts trägt, eine Zusammenarbeit mit einem Kriegsschiff zu Stande kommt, hat mich sprachlos gemacht.

Zum Schluss sei noch einmal daran erinnert, dass nach wie vor in Büchel 20 amerikanische Atombomben lagern, auf die Bundeswehr Zugriff hat. Wir erneuern hiermit unsere Forderung an die Bundesregierung, den Abzug dieser Atomwaffen zu verlangen.
Kommt am nächsten Wochenende nach Büchel:
Büchel: Atomwaffenfrei. Jetzt!


[1] General-Anzeiger Bonn 09.07.2013, S. 22
[2] General-Anzeiger Bonn 08.07.2013, S. 23

Robert Nicoll während seiner Rede

Weitere Bilder von der Veranstaltung

Bericht des General-Anzeiger Bonn vom 07.08.2013

Die Geschichte unserer Veranstaltungen zum Hiroshima-Tag findet sich hier 

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Mittwoch, 24. Juli 2013

Dienstag, 6. August 2013

Kundgebung zum 68. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und Nagasaki.
Um der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki zu gedenken, versammeln wir uns wie jedes an unserem Mahnmal am Beueler Rheinufer. Das Mahnmal wird auch in diesem Jahr wieder mit Kranichen geschmückt.

Bringt Blumen mit! 

  Die Geschichte unserer Veranstaltungen zum Hiroshima-Tag findet sich hier