Donnerstag, 31. Oktober 2019

Posterausstellung über die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki

 Liebe Bonner Friedensfreundinnen und -freunde,

ich möchte euch auf die aktuelle Posterausstellung über die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki aufmerksam machen, die gestern eröffnet wurde. Sie ist im Hauptgebäude nahe dem Universitätsmuseum aufgehängt.(Eingang Hofgarten/Kaiserplatz)

Diese Ausstellung wurde konzipiert und erarbeitet in Zusammenhang mit dem Projekt hiroshima-nagasaki, das bereits seit 2014 läuft. 

"Im Auftrag der Nationalen Friedensgedächtnishallen in Hiroshima und Nagasaki übersetzen seit dem SoSe 2014 Studierende der Abteilung für Japanologie und Koreanistik Zeitzeugenberichte von Atombombenopfern vom Japanischen ins Deutsche. Diese Übersetzungen werden seit dem WiSe 2017/18 von Studierenden der Abteilung für Islamwissenschaft und Nahostsprachen weiter ins Arabische übersetzt. Unsere bisherigen Übersetzungen finden Sie hier.

Unser Ergebnis präsentieren wir jeweils am Ende des Semesters in einer öffentlichen Veranstaltung, die auch im Veranstaltungskalender der Universität Bonn angekündigt wird. Das Hiroshima-Nagasaki-Projekt der Universität Bonn ist ein Teilprojekt des globalen Übersetzernetzwerks NET-GTAS (Network of Translators for the Globalization of the Testimonies of Atomic Bomb Survivors). NET-GTAS organisiert die Übersetzung ausgewählter Zeitzeugenaussagen in mehrere Sprachen und verfolgt das Ziel, die Erfahrungen der Atombombenopfer international bekannt zu machen.

Als zweites Ergebnis des Projektes stellen die Studierenden jedes Jahr aus einer Postersammlung, die uns die beiden Friedensgedächtnishallen als Anerkennung für unseren Beitrag geschenkt haben, eine Ausstellung zusammen. Die Studierenden treffen jeweils passend zu den Zeitzeugenaussagen, die sie übersetzt haben, ihre eigene Auswahl und begründen sie in einem eigenen Poster. Bei Bedarf erstellen sie weitere Poster, um spezifische Hintergründe zu den jeweiligen Zeitzeugen zu ergänzen. Dank der Unterstützung des Universitätsmuseums findet unsere Ausstellung stets im Korridor zur Cafeteria statt und ist in den Öffnungszeiten des Hauptgebäudes für jeden kostenfrei zugänglich." So heißt es auf https://www.ioa.uni-bonn.de/de/inst/japkor/forschung/Projekt/hiroshima-nagasaki  

Die Ausstellung ist für den Zeitraum Oktober bis Dezember geplant.

Frau Dr. Tamura-Foerster und einige Projektteilnehmer*innen hatten bei der Beueler Gedenkkundgebung am Hiroshima-Tag 2019 mitgewirkt, von dem Projekt berichtet und Frau Kimura zitiert.

Ich bin begeistert und froh, dass Lehrkräfte und Studierende sich solche Inhalte vornehmen und sich aktiv der ICAN-Bewegung anschließen und zu ihr beitragen, jetzt auch auf Arabisch!

Mit Grüßen
Susanne Rohde


Mittwoch, 7. August 2019

Hiroshimatag 2019

Um 17 Uhr versammelten sich zum heutigen Gedenktag an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki rund 40 Friedensfreunde auf dem Bonner Marktplatz. In Anwesenheit des Bonner Oberbürgermeisters Ashok Sridharan formulierten die Anwesenden den Wunsch, die Stadt Bonn möge sich dem Appell #ICANsave unsere Stadt anschließen.

Zu Beginn richtete sich Bonns Oberbürgermeister Sridharan mit einem Grußwort an die Bonner Bevölkerung:


Sehr geehrte Bonnerinnen und Bonner, sehr geehrte Damen und Herren,

im Namen der Stadt Bonn begrüße ich Sie alle sehr herzlich hier auf dem Marktplatz. Gemeinsam wollen wir der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki gedenken. Wir wollen mit unserem Erinnern ein öffentliches Bewusstsein schaffen, das dazu beiträgt, dass sich ein solches Ereignis niemals wiederholt. Mit der Teilnahme an der heutigen Veranstaltung setzen wir ein Zeichen für den Frieden. Frieden braucht Toleranz, gegenseitiges Verstehen und die Bereitschaft, aufeinander zuzugehen. weiter lesen

Oberbürgermeister Ashok Sridharan während seines Grußwortes

Im Anschluss informierte Susanne Rohde über die Hintergründe des Appells #ICANsave unsere Stadt:


Hiroshima – weltweit wird der Name dieser japanischen Stadt mit den Schrecken der Atomwaffen verbunden. Weltweit wird am 6. August derer gedacht, die 1945 an diesem Tag Opfer der ersten gegen Menschen eingesetzten Atombombe wurden. Tausende starben sofort oder litten seither unter den Folgen der atomaren Strahlung.



Auch wir gedenken am Hiroshima-Tag der Opfer von Atombomben und mahnen vor den Gefahren der Atomwaffen. Wie seit 1985 versammeln wir uns an dem von uns geschaffenen Mahnmal am Beueler Rheinufer und heute in einer Kundgebung zuvor hier am Bonner Rathaus. (Hier beginnen wir, weil wir ein Anliegen an den Oberbürgermeister unserer Stadt haben.)


In diesem Jahr sind wir in größerer Sorge als in den vergangenen Jahren. weiter lesen


Susanne Rohde



Anschließend zogen die Kundgebungsteilnehmer durch die Fußgängerzone und über die Kennedybrücke zum Hiroshima-Mahnmal in Beuel.



Um 18 Uhr begann die Mahn- und Gedenkveranstaltung in Beuel. Nach dem Auslegen der Blumen informierte Frau Dr. Tamura-Foerster vom Arbeitsbereich Japanisch am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn über das seit 2014 laufende Hiroshimaprojekt. Bei dem Projekt werden Video-Aufnahmen von betroffenen Augenzeugen der Atombombenabwürfe für Untertitel ins Deutsche, teilweise auch ins Arabische, übersetzt. 

Die bisherigen Übersetzungen finden sich hier.



Frau Dr. Tamura-Foerster

Drei Studierende des Seminars trugen dann kurze sehr bewegende Zitate aus den Videos vor, die einen tiefgreifenden Eindruck des unermesslichen Leids der Opfer hinterließen.


Am 29. Oktober 2019 findet von 18:15 - 19:45 Uhr im Universitätsmuseum, Regina-Pacis-Weg 1 (Ecke Kaiserplatz/ Hofgarten) eine Vernisage zur Poster-Ausstellung über die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki statt.
Die Poster-Ausstellung befindet sich im Korridor zur Cafeteria und dauert bis zum 31. Januar 2020.

Robert Nicoll ging in seinem folgenden Redebeitrag auf die Kündigung des INF-Vertrages und den bald auslaufenden New-START-Vertrag ein:



Liebe Friedensfreunde,

die Gefahr wächst, dass Atomwaffen eingesetzt werden. Vor einem Jahr sprach ich in meinem Beitrag davon, dass der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres eindringlich vor  der Aushöhlung des Atomwaffensperrvertrages warnte, weil weiterhin die offiziellen Atommächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich ihrer Verpflichtung zur atomaren Abrüstung aus dem Vertrag nicht nachkommen. Darüber hinaus spricht die Trumpsche US-Administration in der neuen Nuclear Posture Review unverhohlen vom „Gewinnen“ eines nuklearen Schlagabtauschs. Und schließlich: Die Aufkündigung des INF-Vertrages zum 2. August 2019 durch die USA und anschließend durch Russland verschärft die Situation, insbesondere für Europa. weiter lesen



Für die Beueler Friedensgruppe berichtete Etta Fennekohl von den Aktivitäten ihrer Gruppe am Fliegerhorst Büchel, auf dem immer noch 20 Atombomben lagern und auf die die Bundeswehr im Rahmen ihrer "nuklearen Teilhabe" zugriff hat, womit die Bundesrepublik den von ihr ratifizierten Atomwaffensperrvertrag verletzt.

Zum Abschluss der Veranstaltung sangen die Teilnehmer zusammen mit der Singegruppe "Hand in Hand" das Lied vom Frieden.