Samstag, 9. August 2025

 Hiroshimatag 2025

Bei herrlichem Sommerwetter versammelten sich am 6. August zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki um 18 Uhr am Beueler Mahnmal für die Opfer der Atombombenabwürfe mehr als 100 Friedensbewegte, für die die Abschaffung aller Atomwaffen die vordringlichste Aufgabe ist.

Kurzes Video .

Nach dem Auslegen der Blumen und der Schweigeminute zur Erinnerung an die Opfer, hielt Frau Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter das Grußwort im Namen der Stadt Bonn für die Mayors for Peace.

Sehr geehrter Herr Nicoll

liebe Vertreterinnen und Vertreter der Bonner Friedens-Initiativen, meine Damen und Herren,

mein Name ist Dr. Ursula Sautter, ich bin Bürgermeisterin der Stadt Bonn. Frau Oberbürgermeisterin Dörner, die heute zu ihrem großen Bedauern leider nicht persönlich hier sein kann, hat mich gebeten, Ihnen die herzlichsten Grüße zur heutigen Gedenkveranstaltung auszurichten.

Heute vor genau 80 Jahren, am 06. August 1945, ging das erste Mal in der Geschichte der Menschheit eine Atombombe auf eine Stadt nieder. Um 8:15 Uhr Ortszeit wurde die Bombe „Little Boy“ auf die Stadt Hiroshima abgeworfen. Nur drei Tage später, am 09. August 1945, folgte der Abwurf der Bombe „Fat Man“ auf Nagasaki. 

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Frau Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter

Im Anschluss an das Grußwort demonstrierten die Friedensfreundinnen und -freunde durch das Beueler Zentrum, wo sie bei den Passanten viel Aufmerksamkeit erregten.


Zurück am Mahnmal informierte Frau Dr. Naoko Tamura-Foerster vom Institut für Orient- und Asienwissenschaften, Abt. für Japanologie und Koreanistik in einem Grußwort über ihre Arbeit mit den Studierenden des Hiroshima-Nagasaki-Projekts. 

Heute vor 80 Jahren wurde eine Atombombe auf Hiroshima abgeworfen. Was unter den Atompilzwolken passierte, ist unbeschreiblich.

Dennoch gibt es mutige Überlebende, die es zu ihrer Lebensaufgabe gemacht haben, uns davon zu erzählen. Um ihre Aussagen auch in deutscher und arabischer Sprache hörbar zu machen, arbeiten wir, Hiroshima-Nagasaki-Projekt der Universität Bonn, seit 11 Jahren.

Unser Projekt findet im Masterstudiengang im Institut der Orient- und Asienwissenschaften statt. Die Studierenden der Japanologie sowie Islamwissenschaft und Nahostsprachen nehmen daran teil. Jedes Jahr übersetzen wir eine japanische Zeitzeugenaussage ins Deutsche. Diese wird dann ins Arabische übertragen.

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Frau Dr. Naoko Tamura-Foerster, Michael Albert, Robin Kather

Zwei Projektteilnehmer berichteten nun über ihre Arbeit im Projekt und konfrontierten die Versammelten mit Originalzitaten von Überlebenden.

Beitrag Michael Albert:

Vielen Dank dafür, dass wir unser Projekt hier vorstellen dürfen. In meinem Teil der Ausstellung habe ich mich mit der Geschichte der Anti-Atomwaffen-Bewegung beschäftigt, sowohl in Japan als auch außerhalb. Wie in der deutschen Anti-Atombewegung Hiroshima und Nagasaki aufgegriffen wurden, brauche ich hier aber nicht erzählen – darüber wissen Sie sicherlich selber mehr; manche von Ihnen waren vielleicht auch bei der auf dem Poster abgebildeten Hofgartendemo 1981 dabei. Stattdessen möchte ich ein bisschen über die Anti-Atomwaffen-Bewegung in Japan erzählen.

Das Trauma der Atombombenabwürfe saß tief in der breiten Bevölkerung Japans, Pazifismus war eng mit der Angst vor der Atombombe verknüpft. Ein Beispiel dafür ist der Suginami-Appell – eine 1954 von einer Gruppe Hausfrauen ins Leben gerufene Unterschriftenaktion für eine offizielle Äch­tung von Atom- und Wasserstoffbomben, die innerhalb eines Jahres ganze 30 Mio. Unterschriften erreichte. 

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Hiernach sang "
der Black" das Friedenslied "Uns bleibt keine Wahl" von Hannes Wader mit dem Refrain:

Es haben die Völker zu allen Zeiten
jede Schlacht um den Frieden verloren,
doch wir sind in diese Welt geboren,
um endlich zu siegen - uns bleibt keine Wahl.

Black

Als letzten Beitrag des Abends informierte Robert Nicoll über sogenannte atomare Gefechtsfeldwaffen:

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

soeben haben uns eindrucksvoll die Projektteilnehmer des Hiroshima-Nagasaki-Projekts der Uni Bonn die schrecklichen Folgen der vor 80 Jahren erfolgten Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor Augen geführt. Dem gegenüber sehen wir, dass immer mehr unserer Politiker dem Irrglauben verfallen, mit immer mehr Rüstung, auch atomarer Rüstung, Probleme lösen zu können.

Dazu gehört auch, dass unsere politisch Verantwortlichen der Bevölkerung immer öfter den Besitz und damit auch den möglichen Einsatz von Atomwaffen als absolute Notwendigkeit darstellen. Dabei werden insbesondere sogenannte atomare taktische oder Gefechtsfeldwaffen als vergleichsweise harmlos dargestellt.

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Zum Abschluss der Veranstaltung stimmten Mitglieder der Singegruppe Hand-in-Hand das Lied "Der Traum vom Frieden" zum Mitsingen an.

Es folgte noch der Hinweis auf die Demonstration und Aktion am 11. Oktober 2025 in Nörvenich, 12 Uhr, gegen das NATO-Atomkriegsmanöver 2025.


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