Hiroshimatag 2024
Bei herrlichem Sommerwetter versammelten sich am 6. August zum 79. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki um 18 Uhr am Beueler Mahnmal für die Opfer der Atombombenabwürfe mehr als 90 Friedensbewegte, für die die Abschaffung aller Atomwaffen die vordringlichste Aufgabe ist.
Hier findet sich das Video mit allen Redebeiträgen.
Nach dem Auslegen der Blumen und der Schweigeminute zur Erinnerung an die Opfer, hielt Frau Bürgermeisterin Gabi Mayer das Grußwort im Namen der Stadt Bonn für die Mayors for Peace.
Sehr geehrter Herr Nicoll, liebe Vertreterinnen und
Vertreter der Bonner Friedensinitiativen, meine Damen und Herren.
Ich bin Gabi Mayer, die Bürgermeisterin der Stadt Bonn, eine
der Stellvertreterinnen der Oberbürgermeisterin. Sie kann heute leider nicht
hier sein, hat mich aber gebeten, Ihnen Grüße auszurichten zu der heutigen
Gedenkveranstaltung. Heute vor 79 Jahren – auf dem Stein steht es auch – am 6.
August 1945 wurde um 8.15 Uhr Ortszeit die Bombe Little Boy auf die unschuldige
Zivilgesellschaft Hiroshimas abgeworfen. Nur drei Tage später, am 9. August,
erfolgte der Abwurf der Fat Man auf Nagasaki. Allein in Hiroshima starben
sofort etwa 90000 Menschen, weitere 130000 in den darauf folgenden Monaten.
Unzählige erlagen in den folgenden Jahren und Jahrzehnten Verstümmelungen und
schweren Krebserkrankungen als Folge der Bomben. Bis heute leben die Menschen
in Hiroshima und Nagasaki mit den unfassbaren Folgen dieses Angriffs. Ein
solches Unrecht darf niemals vergessen werden, und es darf sich nie, nie wiederholen. weiter lesen
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Bürgermeisterin Gabi Mayer |
Im Anschluss an das Grußwort demonstrierten die Friedensfreundinnen und -freunde durch das Beueler Zentrum, wo sie bei den Passanten viel Aufmerksamkeit erregten.
Zurück am Mahnmal folgten zwei Kundgebungsbeiträge. Als erster sprach Robert Nicoll, Friedensinitiative Beuel:
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
bei der Vorbereitung der heutigen Veranstaltung riet man mir, doch den
Text meines Beitrags vom letzten Jahr zu nehmen, da sich ja im Prinzip an der
politischen Situation nichts geändert hätte. So verlockend dieser Vorschlag
auch war, gibt es doch eine Menge Neues – und Altes – zu bedenken, viel zu
viel, wie ich feststellen musste. Mit großem Pomp wurde in diesem Jahr an 75
Jahre Grundgesetz erinnert, wobei der Grundgesetz-Auftrag, sich aktiv für
Frieden einzusetzen, verschwiegen wurde.
Ein anderes Jubiläum wurde – und ich denke, das ist kein Zufall – in
diesem Jahr nicht erwähnt: 1999 führte die NATO unter aktiver Beteiligung der
Bundeswehr einen 78 Tage dauernden Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik
Jugoslawien ...weiter lesen
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Robert Nicoll |
Hiernach sang "der Black" zwei Friedenslieder, unter anderem "Uns bleibt keine Wahl" von Hannes Wader mit dem Refrain:
Es haben die Völker zu allen Zeiten
jede Schlacht um den Frieden verloren,
doch wir sind in diese Welt geboren,
um endlich zu siegen - uns bleibt keine Wahl.
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der Black |
Den zweiten Beitrag des Abends hielt Andreas Seifert (Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner - DFG/VK):Liebe Freundinnen und
Freunde,
Wir Mahnen mit dem Gedenken
an den Atombombenabwurf von Hiroshima vor dem erneuten Bruch mit der
Menschlichkeit – wir erinnern uns mit Schrecken dieser Tat, dem tausendfachen
Sterben und der Kriegsgräuel eines Atomkriegs. Heute, oder auch am Flaggentag der
Majors for Peace 8. Juli wurde die Gelegenheit hier in Bonn genutzt, eine
atomare Abrüstung zu fordern.
Uns Bürgern wird die Notwendigkeit von Atomwaffen immer noch
als Teil einer Abschreckungsdoktrin erklärt, die zum Ziel hat, den Frieden zu
erhalten. Langsam – und das ist die Lehre aus den Debatten der letzten drei
Jahre, die unter dem Eindruck des Völkerrechtswidrigen Ukrainekrieges geführt
wurden – langsam wird auch dem letzten klar, dass diese Abschreckung alleine
scheinbar nicht (mehr?) reicht, den Frieden zu erhalten. weiter lesen
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Andreas Seifert |
Zum Abschluss animierte die Singegruppe Hand in Hand die Anwesenden, bei dem Song "Der Traum vom Frieden" mitzusingen.