Sonntag, 9. August 2020

Hiroshimatag 2020

 Hiroshimatag 2020

Mahn- und Gedenkveranstaltung in Beuel

Zum 75. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki trafen sich am 6. August zu unserer Mahn- und Gedenkveranstaltung ca. 100 Friedensfreunde. Besonders gefreut hat uns, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Friedensfahrradtour NRW der DFG/VK von Aachen nach Büchel an unserer Mahn- und Gedenkveranstaltung  teilnahmen. 

Zu Beginn der Veranstaltung informierte Robert Nicoll die Teilnehmer über die am Morgen durchgeführte Baumpflanzung eines Muku-Baums aus Samen aus der Todeszone Hiroshimas in der Rheinaue. 

Anschließend erinnerte er daran, dass vor 10 Jahren am 26. März 2010 der Deutsche Bundestag mit den Stimmen der Abgeordneten von Union, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen die Bundesregierung aufgefordert hat, "sich bei der Ausarbeitung eines neuen strategischen Konzepts der NATO im Bündnis sowie gegenüber den amerikanischen Verbündeten mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen." (Deutscher Bundestag Drucksache 17/1159)

Stattdessen beharrt die Bundesregierung weiter auf ihrer nuklearen Teilhabe innerhalb der NATO, was im Widerspruch zum Atomwaffensperrvertrag steht. Die nukleare Teilhabe macht Deutschland zum Ziel. Die Coronakrise lehrt uns jedoch: Die Verneinung und Verdrängung von Katastrophen schützt nicht vor ihrem Eintreten. Daher ist es notwendiger denn je, dass die Bundesrepublik sich dem Beschluss der UNO zur Ächtung der Atomwaffen anschließt. Um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen, ist es erforderlich, dass sich die Stadt Bonn dem Appell #ICANsave unsere Stadt wie viele andere Städte und Bundesländer anschließt.


Nach Auslegen der Blumen und der Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe ergriff Bürgermeister Limbach für die Mayors for Peace das Wort.

"Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir haben uns auch in diesem Jahr zum 6. August zur Gedenkstunde an diesem Mahnmal versammelt, um die Erinnerung an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 75 Jahren lebendig zu erhalten. Das ist wichtig! Denn obschon die Corona-Pandemie und ihre Folgen unseren Alltag prägen, dürfen die Themen unserer Zeit nicht aus dem Blick geraten. Das gilt in besonderem Maße für unseren gemeinsamen Einsatz für den Frieden! Weiter lesen ...

Im Anschluss sprach Joachim Schramm als Vertreter der DFG/VK Fahrradfriedensradtour von Aachen nach Büchel. Er verwies auf die fruchtbare friedenspolitische Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg im Aachener Dreiländereck. Hier haben die Schrottreaktoren in Tihange bei Lüttich auch zu einer Sensibilisierung bezüglich der im Umkreis von 100 km stationierten US-Atombomben in Belgien und den Niederlanden geführt.

Als dritter Redner beschäftigte sich Marvin Mandeka mit dem aktuellen Stand der atomaren Rüstung und der Abrüstungsverträge.

"Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich freue, dass ihr heute alle trotz der Hitze hier seid. Als die Atombombe heute vor 75 Jahren über Hiroshima zündete, stieg die Temperatur im Zentrum der Explosion kurzzeitig auf 3 bis 4.000 Grad Celsius an, gefolgt von Feuerstürmen miz einer Geschwindigkeit von über 250 km/h. Aber genug vom Wetter ...

Das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI, das jedes Jahr die aktuellen Zahlen zu den weltweiten Atomwaffenarsenalen veröffentlicht, hat in diesem Jahr bekannt gegeben, dass die Zahl der Atomwaffen auf rund 13.400 gesunken ist.Die allermeisten Atomwaffen befinden sich im Besitz Russlands und der USA, die jeweisl rund 6000 Sprengköpfe besitzen. Weiter lesen ...

Zum Abschluss der Veranstaltung bekräftigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal ihre Aufforderung an den Rat der Stadt Bonn,  sich unbedingt dem Appell #ICANsave unsere Stadt anzuschließen.

Die Teilnehmer der Friedensfahrradtour verabschiedeten sich eindrucksvoll mit der Buchstabenaktion HIROSHIMA MAHNT!

Bericht des General-Anzeiger zum Hiroshimatag

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