Samstag, 8. August 2020

 Hiroshimatag 2020

Hiroshimatag 2020

 Ein Baum des Friedens in der Rheinaue

Pressemitteilung der Stadt Bonn:

Im Gedenken an den 75. Jahrestag des Atombombenabwurfs über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki wurde am Donnerstag, 6. August 2020, ein kleiner Muku-Baum nahe des japanischen Gartens in der Bonner Rheinaue gepflanzt. Der Samen des Baums stammt von Bäumen aus der Todeszone und wurde der Stadt Bonn vom Netzwerk „Mayors for Peace“ anvertraut. 

An der Pflanzung nahmen Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Bonn, der Vereinten Nationen in Bonn, der Bonner Friedensinitiativen und der Botanischen Gärten der Universität Bonn teil. Bürgermeister Reinhard Limbach sagte: „Mit diesem besonderen Baum pflanzen wir einen Baum des Friedens, der in Erinnerung wurzelt und Hoffnung austreiben soll. Bonn ist die Stadt, in der die Vereinten Nationen ihre Arbeit für eine nachhaltige Zukunft zusammengeführt haben. Dafür ist Frieden Grundvoraussetzung. In diesem Jahr gedenken wir nicht nur des Endes eines schrecklichen Krieges, sondern feiern auch die Begründung der Vereinten Nationen vor 75 Jahren als Grundstein für Multilateralismus und Friedenssicherung.“

Olivier Adam, Exekutivkoordinator des Freiwilligenprogramms der Vereinten Nationen (UNV) vertrat die in Bonn ansässigen Einrichtungen der Vereinten Nationen. Er ergänzte: „Heute ehre ich die Hibakusha, die Überlebenden von Hiroshima und Nagasaki, die trotz ihres eigenen Leidens ein leuchtendes Beispiel dafür sind, wie diese Tragödie in einen Kampf für den Frieden verwandelt werden kann. Dieser selbstlose Einsatz ist der Inbegriff von freiwilligem Engagement – damit künftige Generationen in Frieden leben können"

Die Bonner Friedensinitiativen setzen sich für die weltweite Abschaffung der Atomwaffen ein. Die Friedensinitiative Beuel, die in jedem Jahr eine Gedenk- und Mahnveranstaltung am 6. August organisiert, unterstrich, dass durch die Pflanzung des Hiroshima-Baumes Erinnerung und Mahnung wachgehalten werden sollten.

Samen waren ein Geschenk des Netzwerks „Mayors for Peace“ 

Der Mutterbaum des kleinen Muku-Baums ist ein Baum, der die Atombombe überlebte. Die Bombe zerstörte alles Leben in der so genannten Todeszone. Nur einige verbrannte Bäume trieben neu aus und leben zum Teil bis heute. Aus ihren Samen wurden junge Bäume herangezogen, die heute in vielen Städten der Welt als Symbol für Hoffnung und Frieden gepflanzt werden.

Samen von drei verschiedenen Baumarten erhielt die Stadt Bonn 2016 von der Initiative „Mayors for Peace“ (Bürgermeister für den Frieden“), die 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima gegründet worden war. Bonn ist seit 2009 Mitglied des weltweiten Netzwerks, das sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen einsetzt. Der derzeitige Bürgermeister von Hiroshima, Kazumi Matsui, hatte Bonn im November 2017 anlässlich des Klimagipfels der Städte und Regionen besucht.

Die Botanischen Gärten der Uni Bonn züchteten die Bäume in Bonn an. Anders als die anderen beiden Arten, die Stechpalmenart Ilex Rotunda und der immergrüne Zürgelbaum Celtis sinensis, wächst der zu den Hanfgewächsen zählende Muku-Baum (Aphananthe aspera) schnell. Er kommt in China, Korea und Japan vor allem an Hängen und Flussufern vor und kann bis zu 25 Meter hoch werden.

Bürgermeister Reinhard Limbach hält den Muku-Baum, der nun in der Rheinaue Wurzeln schlagen soll.

Info Stadt Bonn

Infotafel: Ein Baum, der die Atombombe überlebte

Aphananthe Aspera

Rede Bürgermeister Limbach

Rede Olivier Adam (UNO)

Rede Lailah Atzenroth

Bilder