Ein Aufruf der Vernunft!
Raus aus der Eskalationsspirale!
"Der Freitag" vom 16. Dezember 2021 berichtet auf Seite 3 von einem bemerkenswerten Aufruf der Vernunft:
"Vernunft, die keiner hört
In einer derart verfahrenen Situation gibt es einen bemerkenswerten Rückgriff auf die Vernunft. In ihrem Statement vom 5. Dezember, überschrieben mit „Raus aus der Eskalationsspirale! Für einen Neuanfang im Verhältnis zu Russland“ plädieren 28 ehemalige deutsche Diplomaten und hohe Militärs, die Generalinspekteur der Bundeswehr oder NATO-Botschafter in Brüssel waren, für ein sofortiges Moratorium. Man sollte den Status quo festschreiben, statt sich weiter in „formelhaften Vorverurteilungen“ zu gefallen, heißt es. Angeregt wird ein der einstigen Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) vergleichbarer Verhandlungsprozess aller Konfliktparteien, der „ohne Vorbedingungen“ auskommt und für mindestens zwei Jahre anzusetzen ist. Während dieser Zeit sollten dies- und jenseits der russischen Westgrenze keine zusätzlichen Truppen stationiert werden. Mehr noch, die Autoren halten ein „Freeze“ für unabdingbar, sprich: solange verhandelt wird, keine neuen Mitgliedschaften anbahnen oder vollziehen, weder in der EU noch der NATO noch der CSTO, dem Vertrag über kollektive Sicherheit, dem Russland und fünf weitere postsowjetische Staaten angehören.
Man kann sich darauf verlassen, dass dieser Vorstoß der Vernunft bestenfalls Respekt, nicht aber Gehör findet, um befolgt zu werden. Die NATO müsste sich darauf einlassen, die Osterweiterung vorübergehend zu stoppen. Das ist viel zu nah an der Forderung von Wladimir Putin, deren Ende vertraglich zu vereinbaren. Weshalb den Frieden retten, wenn das der Preis sein soll? " (Freitag Nr. 50, 16.12.2021)
Den Text des Aufrufs findet man hier: